SVEN HELBIG wächst in Eisenhüttenstadt auf. Er entdeckt die klassische Musik als Kind. Zufällig, auf einem der wenigen Sender, die mit seinem selbstgebauten Radio zu empfangen sind. Was als Faszination für Halbleiterschaltkreise beginnt, wird zum Lebensmittelpunkt: der Mittelwelle-Empfänger als Fenster zur Welt. Nächtelang liegt er wach, hört Brahms und Mahler. Mit Puccinis Tosca beginnt Sven Helbig Klarinette zu spielen. Mit Stan Lathans Beat Street, dem ersten Film über Hip-Hop, kommt das Schlagzeug hinzu. An Stanley Kubricks Werken entflammt seine Leidenschaft für das Medium Film, in den Partituren von Richard Strauss und Wagner findet er die Lust, zu komponieren. Alles scheint miteinander verbunden und so entsteht das Verlangen, die unterschiedlichen Interessen und Fähigkeiten zu vereinen.
Nach dem Musikstudium in Dresden zieht Sven Helbig nach New York, spielt Abends in den Clubs des Greenwich Village Schlagzeug und arbeitet tagsüber in einer Kuhglockengießerei in der Bronx. Der Ruf zum Dozenten an der Dresdner Hochschule Carl-Maria von Weber und die Chance, gemeinsam mit Freunden die Dresdner Sinfoniker zu gründen und zu leiten, führt ihn zurück nach Deutschland.
In den folgenden Jahren wechselt Sven Helbig mit seinen Arbeiten zwischen konzentrierten, musikalischen Projekten als Produzent wie dem Liederzyklus Mein Herz Brennt, dem Soundtrack zu Battleship Potemkin, dem Ballett The Most Incredible Thing am Londoner Sadler’s Wells Theater und großformatigen Multimedia-Ereignissen, bei denen er oft eigene Kompositionen und die Regiearbeit verbinden kann, wie der Hochhaussinfonie zur 800-Jahr-Feier Dresdens oder dem Chorwerk Da Wird Auch Dein Herz Sein für 250.000 Stimmen zum Kirchentag 2011. Zu den Künstlern, die seine Talente nutzen, gehören Rammstein, die Pet Shop Boys, René Pape, das Fauré Quartett oder Snoop Dogg.
Im Februar 2013 veröffentlicht Sven Helbig sein Debütalbum Pocket Symphonies beim Traditionslabel Deutsche Grammophon.