Wer den in Dresden lebenden Komponisten und Produzenten Sven Helbig kennt, weiß, dass er nicht auf die kurzlebige Verführungskraft des Zeitgeistes reagiert, sondern im Gegenteil nach dem Bleibenden fahndet, das dem Vergänglichen trotzt. Mit seinen neuesten Kompositionen, den „Pocket Symphonies“, ist ihm dies auf beeindruckende Weise gelungen. Sinfonische Perlen im Format von Songs – kurz, griffig und doch von der Wucht und Tiefe großer klassischer Sinfonien, welche die Kraft und Herrlichkeit der Jahrhunderte atmen.
Als Schlagzeuger groovte Sven Helbig auf beiden Seiten des Atlantik, 2003 produzierte er das Projekt „Mein Herz Brennt“ nach Songideen von Rammstein, ein Jahr später führte er mit den Pet Shop Boys „Battleship Potemkin“ auf, und 2009 nahm er als Produzent mit dem Fauré Quartett deren Album „Popsongs“ auf.
Für diesen Zyklus von zwölf sich aufeinander beziehenden sinfonischen Songs hat sich der Komponist hochrangige Mitstreiter gesucht. Der estnisch-amerikanische Dirigent Kristjan Järvi hat fast alle großen Orchester der Welt dirigiert. Gegenwärtig leitet er das MDR Sinfonieorchester, welches auch auf dieser Aufnahme spielt. Außerdem setzte Helbig für die Einspielung seine Zusammenarbeit mit dem Fauré Quartett fort, die bereits im Jahr 2010 mit dem ECHO „Klassik ohne Grenzen“ ausgezeichnet wurde.
„Pocket Symphonies“ ist die Antithese zum gängigen Crossover. Es ist ein organisches, von innerer Logik und künstlerischer Notwendigkeit getragenes Stück Musik, das die Möglichkeiten der Aneignung von Klassik und Pop auf spektakulär unspektakuläre Weise zu einer Einheit führt, die jedes Nachdenken über konventionelle oder neue musikalische Kategorien verbietet.