Tank And The Bangas | Biografie

Biografie

Die quirlige New Orleanser Party-Band mit der charismatischen Sängerin, Rapperin und Spoken-Word-Poetin Tarriona “Tank” Ball ist gerade dabei, für Verve Records ihr zweites Studioalbum fertigzustellen. “Es wird fantastisch”, verspricht Ball. “Es wird spassig sein und uns gleichzeitig ein wenig von unserer verwundbaren Seite zeigen.”
Als eine Band, die tief und fest in New Orleans verwurzelt ist, wurden Tank And The Bangas in einer Umgebung mit vielen großen musikalischen Traditionen groß. Und die fünfköpfige Gruppe hat die seltene Gabe, verschiedene Musikstile – heißen Soul, flinkzüngigen Hip-Hop, zutiefst groovigen R&B und subtilen Jazz – zu einem umwerfenden, stimmigen Ganzen zu verbinden, das die Bandbreite der Musik von New Orleans zum Vorschein bringt und gleichzeitig unverwechselbar eigentümlich klingt.
“Es ist Musik, die man nicht wirklich in eine Schublade stecken kann”, sagt die Sängerin und Poetin Tarriona “Tank” Ball. Sie führt die Band mit einer lebhaften Ausstrahlung an, die Tank And The Bangas letztes Jahr bei dem populären Tiny Desk Concert Contest von NPR Music unter 6.000 Mitwettbewerbern zum Sieg verhalf. Moderator Bob Boilen lobte bei der Gelegenheit “den Tiefgang ihrer Texte und die Vielseitigkeit der Musiker”. Mit diesen Qualitäten erregten sie auch die Aufmerksamkeit der A&R-Abteilung des Labels Verve Records, das die Band nun unter Vertrag genommen hat.
An ihrer lyrischen Tiefe hat Ball über Jahre hinweg gefeilt. Emporgearbeitet hat sich zunächst alleine in der starken lokalen Slam-Poetry-Szene. Dann lernte sie ihre heutigen Bandkollegen kennen: Keyboarder Merell Burkett, Schlagzeuger Joshua Johnson, Bassist Norman Spence (der glegentlich auch Synthesizer spielt) sowie schließlich Altsaxophonist und Flötist Albert Allenback. “Ich konnte schon von klein auf singen, aber tatsächlich war ich immer eine bessere Lyrikerin als Sängerin, weshalb ich mich irgendwann auf das Schreiben konzentrierte”, sagt sie. Nachdem ihr Team zwei Jahre in Folge die National Poetry Slam Championship gewonnen hatte, widmete sich Ball voll und ganz dem Tank And The Bangas.
Was bei einer Open-Mic-Nacht im Jahr 2011 als lockere Zusammenarbeit begonnen hat, entwickelte sich schnell zu einer hypnotisierenden musikalischen Kraft, die gerade erst wirklich Fahrt aufnimmt. Gleich am Anfang ihrer Karriere konnte die junge Band einen Auftritt auf dem renommierten New Orleans Jazz & Heritage Festival ergattern, der Tank And The Bangas Flügel verlieh. “Der Gig sorgte dafür, dass wir uns noch mehr reinhängten”, sagt Ball. “Wir wollten beweisen, dass wir diese Chance verdient hatten.” Schon bald tourten sie unerlässlich kreuz und quer durch die Lande und machten sich weit über New Orleans hinaus einen Namen. Überall eroberten sie neue leidenschaftliche Fans und ernteten begeisterte Kritiken von Zeitungen wie dem New Orleans Advocate bis zur New York Times. Bei den vielen Live-Shows verpassten sie ihrem Programm den nötigen Feinschliff. 2013 gingen sie dann ins Studio, um ihr erstes Album mit dem Titel “Think Tank” aufzunehmen.
Die harte Live-Arbeit hat sich für die Band ausgezahlt. Die Huffington Post meinte, dass man die Bühnen-Performance von Tank And The Bangas einfach nicht beschreiben könne und fügt hinzu: “Es ist Musik, die man live erleben muss.” Und dieses Erlebnis wiederum kann sich von einer Nacht zur nächsten ziemlich ändern.
“Eine Show kann sehr elektronisch sein oder den Schwerpunkt auf Hip-Hop haben, die nächste kann bedächtig und stimmungsvoll und jazzig ausfallen, und dann gibt es auch Shows, in denen wir nur Poesie und spontane Riffs präsentieren”, erläutert Schlagzeuger Joshua Johnson. “Als Band mögen wir es nicht, wenn wir zu lange das Gleiche tun. Also ändern wir ständig hier und da eine kleine Sache. Und wenn wir genug kleine Dinge ändern, scheint es eine große Veränderung zu sein.”
Den “Tiny Desk”-Wettbewerb gewannen Tank And The Bangas mit “Quick”. Der turbulente Song erschien 2017 zunächst als Single. Wenig später veröffentlichte die Band dazu auch noch einen sehr kessen, nicht ganz jugendfreien Video-Clip. Derzeit arbeiten Tank And The Bangas mit Hochdruck am Nachfolger von “Think Tank”. “Er wird fantastisch”, verspricht Ball. “Er wird spassig sein und uns gleichzeitig ein wenig von unserer verwundbaren Seite zeigen.”
Die kontinuierliche Evolution der Band geht über die Musik hinaus: Ball ist in ihrer Entwicklung als Performerin und Poetin nicht stehengeblieben. Schon in ihren Open-Mic-Tagen war sie eine echte Naturgewalt. “Ich weiß nicht, ob man so etwas wie ‘zu frei’ sein kann, aber wir gingen völlig ungehemmt zur Sache. Sie war inspiriert”, sagt Bassist Norman Spence und lacht in Erinnerung an die Sessions für das neue Album. Bei Bühnenauftritten präsentiert sich Ball heute hingegen weniger als Derwisch. “Ich rannte so viel herum, dass ich kaum zum Singen kam”, meint sie lachend. Jetzt verwendet sie ihre Energie lieber darauf, neue Wege zu finden, sich als Schreiberin auszudrücken.
“Wenn ich heute schreibe, denke ich nicht nur an mich selbst”, sagt sie. “Durch das Zusammensein mit meinen Bandkollegenn habe ich gelernt, mehr über andere Leute nachzudenken. Und wenn du ein Publikum mit Leuten hast, die dir zuhören wollen, ist es wirklich aufregend, eine echte Verbindung zu ihm herzustellen.”
 
Stand: Oktober 2018