Bedeutung Nr. 1:
(dtv Brockhaus Lexicon, Band 18 Sud-Tur):
Taucher, im Tauchen ausgebildete Person, die sich unter Wasser bei angehaltenem Atem bis zu wenigen Minuten oder mit Hilfe besonderer Tauchgeräte längere Zeit aufhalten und Unterwaserarbeiten ausführen kann.
Bedeutung Nr. 2:
(Techno Lexicon):
Taucher, Künstlername des 1966 in Hessen geborenen Ralph Armand Beck, der seit Anfang der 90er Jahre von Frankfurt aus die Welt des Trance durch hervorragende Releases und außergewöhnliche DJ-Sets erobert. Sein eigenes Label heißt Scuba.
Taucher – Der Raver
Viele der heutzutage erfolgreichen DJs behaupten von sich, über die Leidenschaft zur Musik zum Deejayen und Produzieren gekommen zu sein. Doch wessen Geschichte klingt so authentisch wie die des jungen Mannes, der 1991, zur Blütezeit der Rave-Bewegung, mit seinen Freunden in den Frankfurter Kult-Club ‘Omen’ gehen wollte und an der Tür abgewiesen wurde, da er zu ‘normal’ aussah. Am kommenden Wochenende zwängte sich der Zeitsoldat in einen Polyäthylen-Taucheranzug, passierte die strenge Clubpforte problemlos und bekam prompt den Spitznamen ‘Taucher’ verpasst. In den darauffolgenden Monaten engagierte er sich in diversen hessischen Clubs als Party-Veranstalter, bis er Mitte 1992 beschloss, selbst DJ zu werden.
Taucher – Der DJ
Wie kein anderer DJ weltweit inszeniert DJ Taucher seine Sets als ein regelrechtes Happening, bei dem das Hauptaugen- und ohrenmerk nicht auf der sonst so oft von DJs zelebrierten Coolness liegt, sondern auf dem Aspekt des miteinander Feierns. Spaß steht an erster Stelle, wenn es darum geht, eine DJ-Appearance des 33-jährigen zu charakterisieren. Spaß an der Musik, Spaß am Tanzen und Spaß an der Selbstdarstellung. Taucher vereinigt weit mehr Talente in sich, als nur das des DJs. Taucher ist Akrobat, wenn er sich kopfüber von der Decke herunter hängend an den Turntables zu schaffen macht, Performance-Künstler, wenn er bei seinen Auftritten bis zu zehn Mal während des Sets das Outfit wechselt und Animateur, wenn er sich auf das DJ-Pult klettert und Ballett-ähnliche Figuren vorführt, die die Gäste nachmachen: Kurzum Taucher ist ein Entertainer par excellence! Stets souverän und jederzeit auf Höhe des Publikums. Trotzdem aber auch ein Star zum Anfassen, der es es immer wieder aufs Neue versteht, die Gäste zu verblüffen und sie in seinen Bann zu ziehen. Dabei ist es vollkommen egal, ob er in Neubrandenburg oder New York Platten auflegt, zwei Stunden oder acht Stunden spielt – ein besonderer Abend ist garantiert.
Es gibt wahrscheinlich auf der ganzen Welt keinen einzigen angesagten Techno/Trance-Club, in dem Taucher noch nicht performt hat. Tanzwütige in Ibiza, London, Los Angeles, New York, Paris oder Tel Aviv konnten sich bereits über einen seiner Auftritte freuen, und jeden Monat erhöht sich seine weltweite Fanbase. Wenn die englische Dance-Presse vom ‘Diver’ spricht, ist damit nicht der von Jürgen Klinsmann ins Leben gerufene Tor-Jubel gemeint, sondern das deutsche Trance-Aushängeschild Taucher, das neben Paul van Dyk zu den wenigen großen, deutschen Nummern im Worldwide-Trance-Web zählt. Im angesagten Club ‘Shadow Lounge’ von Planet-Soul-Mastermind George Acosta in Miami spielt Taucher mittlerweile regelmäßig alle zwei Wochen, so dass niemanden Tauchers monatliche Flugpensum von mehr als 40.000 Meilen wundert. Upgrading!
Taucher – Der Musiker & Labelmanager
Der Trance-Allstar und Hobby-Psychologe, der unweit von Mainz auf einem umgebauten Bauernhof wohnt und dort Energie für seine kräftezehrenden DJ-Sets tankt, produziert seine erfolgreichen Trance-Stücke zusammen mit Torsten Stenzel, der vergangenes Jahr als DJ-Sakin-Mastermind große Charterfolge feiern konnte. Das Rezept der Beiden, die sich 1992 kennenlernten, ist eine stimmige Verbindung von eingängigen Melodien, druckvollen Beats und minutenlangen Gänsehautbreaks, die das Publikum greadezu zum Schreien nötigen – eine Synthese aus Underground und Mainstream. Musik, die zum Träumen anregt, aber stets zwingend tanzbar bleibt. Auf seinem eigenen Label Scuba bleibt Taucher seinem Stil treu und geht ebenso wenig Kompromisse ein, wie bei seinen Remixes, die ihm ebenfalls großen Respekt innerhalb der DJ-Community eingebracht haben. Besonders die Taucher-Remixes von Klassikern wie “Ayla”, “Lost In Love” oder “Injected With A Poison” wurden öfter von DJ-Kollegen gespielt, als die Originale. Und das ist eine Wertschätzung, die Künstlern im Musikgeschäft nur äußerst selten widerfährt.