Udo Lindenberg veröffentlichte im Januar 1983 ein Album, in dem die gesellschaftlichen Verwerfungen dieser Zeit so prägnant und kreativ verarbeitet wurden, wie in kaum einem anderen Werk zuvor. Ob Texte über die Angst vor Atomwaffen und Anti-Kriegs-Stimmen, aber auch das sich Amüsieren über geldgierige Guru-Bewegungen, gewitzte Bemerkungen über Liebe zu weiblichen Bodybuilderinnen oder Selbstliebe in der Bundeswehr. Zusätzlich ist mit “Du knallst in mein Leben” auch ein hinreißendes Liebeslied enthalten. Auf Odyssee wird also vieles angesprochen, was die Menschen zu Beginn der 80er Jahre bewegte, und all das natürlich wie gewohnt eingekleidet in rockigen, aber gefälligen Melodien. Lindenbergs frecher lyrischer Stil mag in den Ohren Jugendlicher heute etwas verwunderlich klingen, aber die Relevanz seiner Tracks wie der Mega-Hit “Sonderzug nach Pankow” wird in der heutigen deutschen Musikszene von vielen Musikfans schmerzlich vermisst. In diesem Lied – basierend auf der Melodie von “Chattanooga Choo Cho” – wendet sich Udo leicht ironisch-satirisch an Erich Honecker, den ehemaligen Staatschef der DDR, und sinniert über dessen angebliche Tendenzen, heimlich Lederjacken zu tragen und verbotene westdeutsche Rocksender auf der Toilette zu hören. Das Thema Ost-West-Konflikt war für Udo auch ein persönliches, so versuchte er immer wieder vergebens die Erlaubnis für einen Auftritt in der DDR erteilt zu bekommen, wurde aber stets von den damaligen Behörden daran gehindert, bis er im Oktober 1983 unter strenger Bewachung letztlich doch im Palast der Republik in Ost-Berlin auftreten durfte. Und nicht allein für sein mutiges politisches Engagement in der damals noch geteilten Republik, gilt Udo Lindenberg bis heute als einer der wichtigsten deutschen Musiker. Kommerziell wurde Odyssee direkt nach seinem Erscheinen ein voller Erfolg, gelang im Februar 1983 doch eine Bestplatzierung als Nummer 3 der deutschen Albumcharts und hielt sich für unglaubliche vier Monate in den Top 10. Auch in der Jahreswertung reichte es für Platz #10 in Deutschland, letztendlich erhielt Lindenberg für das Album außerdem eine goldene Schallplatte. Nun, in Udos Jubiläumsjahr 2023 (50 Jahre Panikorchester!) und 40 Jahre nach der Erstveröffentlichung, erscheint am 24.02.2023 über Universal Music die Odyssee 40 Jahre Re-Edition und enthält darin unter anderem die Fanlieblinge “Odyssee”, “Sonderzug nach Pankow”, “Body Building Braut” und “Kleiner Junge” sowie den Song „Sternentaler“ als exklusiven Bonustitel. Optisch ist sie ein wahres Schmuckstück auf farbigem 12 inch Vinyl (Glow In The Dark), welche als besonderes Gimmick im Dunkeln bei UV-Licht neon-grün zu leuchten vermag – so wie die Musik dieses Ausnahmekünstlers, welcher es ohne Übertreibung seit Jahrzehnten immer wieder schafft, seinen Hörern auch in dunkleren Zeiten Licht zu spenden. Es wird nur 1000 Stück von dieser besonderen Vinyl Edition geben, dabei ist jedes Exemplar nummeriert.
Udo Lindenberg & Das Panikorchester – Sonderzug nach Pankow (40 Jahre Jubiläumsedition / limitierte 7“ Vinyl / Pink) | Preorder: 13.01.2023 / VÖ: 24.02.2023
Die gesellschaftliche Relevanz vieler Songs von Udo Lindenberg ist bis heute eine wahre Besonderheit. Allen voran sein Erfolgs-Hit “Sonderzug nach Pankow” aus dem Jahre 1983.
In eben jenem Lied -basierend auf der Melodie von Glenn Millers Swing-Klassiker “Chattanooga Choo Choo”- befasst sich Udo Lindenberg textlich auf ironisch-satirische Weise mit Politiker Erich Honecker, dem ehemaligen Staatschef der DDR. Er sinniert über dessen angebliche Vorlieben heimlich Lederjacken zu tragen und in seinem Land verbotene westdeutsche Radiosender auf der Toilette zu hören. Auch wenn der Song dort vermutlich eher weniger auf Anklang stieß, wurde die am 2. Februar 1983 veröffentlichte Single “Sonderzug nach Pankow” ein voller Erfolg und gelangte direkt in die Hitparade der BRD, wo sie Platz fünf erreichte und für vier Wochen blieb – seine bis dahin beste Hitparadennotierung! Das Thema Ost-West-Konflikt war zu dieser Zeit für Udo Lindenberg selbst ein persönliches, so versuchte er immer wieder vergebens die Erlaubnis für einen Auftritt vor seinen Fans in der DDR erteilt zu bekommen, wurde aber stets von den damaligen Behörden daran gehindert. In einem Begleitbrief zum Song wandte sich Lindenberg am 16. Februar 1983 dann direkt an Honecker mit den Worten: „Laß doch nun auch mal einen echten deutschen Klartext-Rocker in der DDR rocken. Zeig Dich doch mal von Deiner locker-menschlichen und flexiblen Seite, zeig uns Deinen Humor und Deine Souveränität und laß die Nachtigall von Billerbeck ihre Zauberstimme erheben. Sieh das alles nicht so eng und verkniffen, Genosse Honey, und gib dein Okay für meine DDR-Tournee“. Und offensichtlich zeigte seine Beharrlichkeit endlich die erhoffte Wirkung, so durfte Lindenberg am 25. Oktober 1983 letztlich doch vor rund 4000 Menschen plus live TV-Übertragung beim FDJ-Friedenskonzert im Palast der Republik in Ost-Berlin auftreten und dabei immerhin vier seiner Lieder zum Besten geben. Nun, ziemlich genau 40 Jahre später, erscheint über Universal Music die Neuauflage der geschichtsträchtigen Hit-Single erstmals auf farbig-transparentem 7“ Vinyl (nummeriert und limitiert auf 1983 Exemplare) um dieses historische Musikjubiläum gebührend zu feiern und zu ehren. 2023 ist ohnehin DAS Jubiläumsjahrbei Udo: Sein Panikorchester wird 50 Jahre alt!