Vladimir Ashkenazy ist einer der bedeutendsten Pianisten und Dirigenten seiner Generation und er feiert in genau einem Monat seinen 70. Geburtstag. Ein paar Lebens- stationen zur Erinnerung: Ashkenazy wurde am 6. Juli 1937 im russischen Gorkij geboren und lebte von 1943 an in Moskau. Nach dem Krieg studierte er dort zunächst am Konservatorium bei Lew Oborin, schaffte 1955 den zweiten Preis am Chopin-Wettbewerb in Warschau und im folgenden Jahr den 1.Platz beim Brüsseler Concours Reine Elisabeth.
Durch diese Auszeichnungen wurde die internationale Konzertszene auf ihn aufmerksam und er erhielt Einladungen zu Tourneen durch die USA und Kanada. Im Jahr 1962 stellte er sich noch einmal der allrussischen Konkurrenz und gewann den Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau, wenige Monate später emigrierte er mit seiner Familie in den Westen. Er ließ sich zunächst 1963 in London nieder, verlegte 1968 seinen Wohnsitz nach Island und lebt seit 1982 in der Schweiz. Ashekanzys Karriere lässt sich in zwei Phasen unterteilen, die in den siebziger Jahren fließend ineinander übergingen. Während der ersten Jahre trat er vor allem als Pianist in Erscheinung und verwirklichte mit mehrere spektakuläre Konzert- und Plattenprojekte.
Von Beginn der Siebziger an wandte er sich aber zunehmend seiner zweiten Karriere als Dirigent zu. Im Verlauf von mehr als dreieinhab Jahrzehnten, in denen Ashkenazy bei Decca unter Exklusivvertrag steht, hat er viele wichtige Werke auf Tonträger festgehalten, darunter zahlreiche Stücke von Mozart, Beethoven, Chopin, Rachmaninow, Prokofjew und Scrjabin. Inzwischen hat er sich zwar von der aktiven Bühnenkarriere zurückgezogen, im Studio jedoch bleibt er weiterhin aktiv. So können wir uns auf eine neue Aufnahme freuen, die er sich zum Jubiläum geleistet hat und die zu diesem Anlass erscheint: seine Interpretation von Beethovens “Diabelli-Variationen”.