Studentenproteste und sexuelle Revolution. Anti-Baby-Pille und Minirock. Gammler und lange Haare. Die Beatles bringen den Beat nach Deutschland. Schlagerfans feiern ihre neuen Stars Caterina Valente und Peter Alexander. In München finden die Olympischen Spiele statt, die Fußballnationalmannschaft gewinnt die Weltmeisterschaft. Erinnerungen an die 60er und 70er Jahre. Jetzt leben sie wieder auf: Die schönsten Nummer-Eins-Hits aus dieser Zeit präsentiert Wolfgang Edenharder in neuem Gewand. Auf seinem aktuellen Album „Was ist so schön an der Liebe“ singt er die erfolgreichsten Schlager aus zwei Jahrzehnten. „Diese Superhits sind für viele Millionen Menschen unvergesslich“, sagt der Sänger, der mit „Patrona Bavariae“ selbst einen Millionenhit ohne Verfallsdatum gelandet hat.
Lieder, die das Publikum noch immer liebt
Was hat ihn an diesem Album, produziert von Roland Heck und Gerd Köthe, am meisten gereizt? „Es sind alles Lieder, die ich als junger Bursche früher selbst auf den Dörfern gespielt habe. Ich verbinde mit ihnen viele schöne Stunden“, erinnert sich Wolfgang Edenharder gern an seine ersten Auftritte in bayerischen Gefilden. „Das Publikum hat diese Schlager geliebt. Das ist heute sicherlich genauso wie damals. Man kann diese Lieder sofort mitsingen, weil jeder den Text kennt.“
Dreizehn unvergessene Schlager-Erfolge
“Was ist so schön an der Liebe” – Wolfgang Edenharder erzählt auf seiner aktuellen CD musikalisch eine kleine Geschichte, wenn er singt: „Bist du einsam heut Nacht“ – „Du hast ja Tränen in den Augen“ – „Ich weiß, was dir fehlt“ – „Sieben Mal in der Woche“ – „Rote Rosen, Rote Lippen, Roter Wein“. Und wenn die „Capri-Fischer“ aufs Meer hinaus fahren und dabei das alte Lied der Bella Marie ertönt, weckt der Bayer damit bei Millionen Musikfans Erinnerungen pur. Unsterbliche Schlager wie „Du schwarzer Zigeuner“, „Quando, Quando, Quando“, „Es geht eine Träne auf Reisen“, „“Ich zähle täglich meine Sorgen“, „Gute Nacht, Freunde“ und „Sag beim Abschied leise Servus“ vervollständigen die Hit-Sammlung, die nur eines nicht enthält: Rock ´n´ Roll. „Ich habe noch nie einen Rocktitel interpretiert“, verrät Wolfgang Edenharder. „Mir fehlt einfach die Ader für diese Musik.“
Auch Schlager können zum Volksgut werden
Fünf Solo-Alben hat der Sänger mit der Schmusestimme seit der Auflösung des „Naabtal-Duos“ im Jahr 1993 nunmehr auf den Markt gebracht und dabei konsequent seinen Weg verfolgt – vom Volksmusiker mit dem Akkordeon im Arm zum volkstümlichen Schlagersänger mit der Band im Rücken. Er war einer der ersten Interpreten, der seine Lederhose gegen den Abendanzug tauschte. Mit seinem aktuellen Album geht Wolfgang Edenharder nun noch einen Schritt weiter. Verabschiedet er sich mit den Hits der 60er und 70er Jahre aus der volkstümlichen Szene? „Auf keinen Fall“, sagt der Bayer. „Ich bleibe der Volksmusik erhalten. Ich definiere sie nur etwas anders.“ Nach seiner Überzeugung sind die auf seiner neuen CD veröffentlichten Schlager längst zum Volksgut geworden. „Ein Sänger braucht weder krachledernes Outfit noch rustikale Klänge, um volkstümlich zu sein. Viel wichtiger ist, dass er einer aus dem Volk ist und die Musik macht, die das Gefühl der Zeit widerspiegelt. Wenn ein Musikant mit seinen Liedern ganz nah dran ist an den Menschen, dann erst darf er sich wirklich volkstümlich nennen.“
Wolfgang Edenharder als Pianist – mit 66 Jahren?
Ganz nah dran – das ergibt sich fast von allein, wenn man wie Wolfgang Edenharder in einem Dorf daheim ist. Im beschaulichen 1.000-Seelen-Ort Steinsberg (Oberpfalz) fühlt er sich mit seiner Familie zu Hause, joggt jeden Morgen durch den Wald, werkelt in seiner Freizeit in Haus und Garten oder radelt mit Ehefrau Johanna, Töchterchen Linda und Sohn Christian leidenschaftlich gern durch die nähere Umgebung. Dabei sollte er besser am Piano sitzen und üben. Seit kurzem nämlich nimmt Wolfgang Edenharder Klavierunterricht – gemeinsam mit Linda. Kaum zu glauben: Der erfolgreiche Musiker tut sich dabei viel schwerer als sein Töchterchen: „Sie übt nicht ihre Hausaufgaben, setzt sich dann aber hin und spielt´s runter. Ich aber muss meinen Part mehrfach wiederholen, bis alles sitzt. Das ist wohl eine Frage des Alters“, scherzt der erfolgreiche Musiker. Wann dürfen ihn seine Fans einmal als Pianist auf der Bühne erleben? „Wenn´s so weitergeht, halte ich es mit Udo Jürgens“, lacht Wolfgang Edenharder. „Dann fängt für mich als Pianist das Leben erst mit 66 Jahren an ....“
Aktuelles Album:
“Was ist so schön an der Liebe”