X Ambassadors
Ein unerschütterliches Gefühl der Brüderlichkeit formte den Sound und Geist der Band X Ambassadors. Aufgewachsen in einer Kleinstadt im Norden New Yorks haben sich Frontmann Sam Harris, sein Bruder Casey und Schulfreund Noah Feldshuh über ihre obsessive Liebe zu Punk, Rock’n’Roll, Soul und Hip-Hop zusammengetan – trotz der kritischen Vorbehalte ihrer Freunde. Mit ihrer ersten Band während der Mittelstufe kanalisierten sie ihre Schwärmerei für solch eklektische Künstler wie The Stooges und The Staple Singers in eine Reihe von musikalischen Projekten, die stark mit der lokalen Folk- und Country-Szene kollidierten. Nach ihrem High-School-Abschluss und dem Umzug nach New York, verbunden mit der Hoffnung auf eine größere Musikgemeinde, gesellte sich zu den Harris-Brüdern und Noah der in L.A. aufgewachsene Schlagzeuger Adam Levin – ein Schritt, der X Ambassadors dabei half sowohl ihren Groove-betriebenen Alternative Pop-Ansatz zu festigen als auch einen Deal bei KIDinaKORNER/Interscope Records zu ergattern.
Im Mai 2013 veröffentlichten X Ambassadors ihre Major-Label Debüt-EP „Love Songs Drug Songs“ – produziert in Zusammenarbeit mit KIDinaKORNER-Gründer Alex Da Kid, Imagine-Dragons-Frontmann Dan Reynolds und dem Freund Dan Stringer. Auf der EP kreiert das Quartett aus Brooklyn mit einer einzigartigen Chemie eine Sammlung an Songs, die sowohl stil- als auch gefühlvoll sind. „Sie bringen Alternative und R’n’B auf eine Weise zusammen, wie ich es noch nie zuvor gehört habe“, sagt Alex Da Kid, der Grammy-ausgezeichnete Produzent, der sich bereits durch sein Zusammenarbeit mit Schwergewichten wie Dr. Dre und Nicki Minaj hervortat. „Die Musik kommt aus einem sehr realen Ort“, führt er fort, „und sie ist sogar noch beeindruckender durch die tiefe Verbindung, die sie als Band auszeichnet.“
Auf „Love Songs Drug Songs“ weben X Ambassadors elegante Melodien und smoothen Gesang in straffe Arrangements, die durch Perkussion angetrieben werden. Von den Afro-Pop-inspirierten Beats auf „Unconsolable“ über das hemmungslose Stampfen des Titeltracks bis hin zum verführerischen Groove von „Stranger“ – die berauschenden Rhythmen im Herzen der EP sind endlos hypnotisierend, ohne aber die anmutige Musikalität von X Ambassadors zu überschatten. Selbst auf den etwas luftigeren Tracks der EP – wie dem schimmernden, Harmonie-geküssten „Down With Me“ – stellen X Ambassadors ihre ausgefeilte Pop-Sensibilität zur Schau, die eine rohe Intensität und dunkle, launische Emotionalität ausstrahlt.
Zur Unterstützung der EP tourten X Ambassadors bei einer Reihe von Gigs in Arenen als Support-Act für Imagine Dragons durch Amerika. Außerdem eröffneten sie die Jimmy Eat World-Sommertour im letzten Jahr sowie im Herbst für The Mowgli’s. Das Leben on the road erwies sich als äußerst produktiv für den Chef-Songschreiber Sam Harris, sodass die Band im Januar 2014 mit „The Reason“ ihr zweite EP veröffentlichte, kurz vor ihrer ausverkauften Tour mit Panic! At The Disco und weiteren Gigs mit Imagine Dragons.
„The Reason EP“ ist vom wiederkehrendem Thema des Kampfes der Arbeiterklasse durchzogen, der oft den amerikanischen Traum verhindere. Die meisten Menschen erzählen einem, dass man nur hart genug an etwas arbeiten müsse, damit der eigene Traum in erfüllen geht. Aber was passiert, wenn sich der stundenlange Aufwand nicht auszahlt? Auf dem Eröffnungstrack „Free & Lonely“ singt Harris gegen einen stampfenden Rhythmus „Get a job, get married, have kids… I left my life behind, but I ain’t got time to look back on when I was free.” „The Business“ ist eine Rock-Hymne, auf der Harris ausruft “So long, so long, going back to nine to five…so much for keeping the dream alive…I’m going to give up the business.” „The Reason ist unser Versuch die Geschichte von jemanden zu erzählen, der nicht mehr seinem Traum nachjagt, sondern die Courage hat, von neuem zu beginnen“, sagt Harris. „Manchmal laufen die Dinge einfach nicht so, wie man sich das vorstellt. Wir haben Angst zu versagen, aber es bedarf auch Mut zu wissen, wann es Zeit ist, weiterzugehen. Man weiß nie, was als nächstes kommt.“
Für X Ambassadors ist der leidenschaftlich aufgeladene Pop auf „Love Songs Drug Songs“ und „The Reason“ ein Produkt ihrer lebenslangen Klangforschung. In einer sehr musikalischen Familie geboren (die Mutter war Jazz- und Kabarett-Sängerin, der Vater einst ein Country-Songwriter), haben Sam und Casey noch vor ihrem zehnten Lebensjahr begonnen Instrumente zu spielen. Während Casey mit sieben Jahren seine Leidenschaft für das Klavier entdeckte, bewegte sich das Interesse von Sam (der „mit dem Singen begann, sobald er sprechen konnte“) in der Kindheit vom Schlagzeug über die Gitarre und dem Klavier bis hin zu Bass und Saxophon. In der Mittelstufe forderte Sam seinen besten Freund Noah, den er seit dem ersten Tag im Kindergarten kennt, auf Gitarre zu lernen, sodass die beiden eine Band starten könnten. „Casey spielte zu dieser Zeit ebenfalls mit uns und seitdem war ich nur in Bands mit den beiden zusammen“, bemerkt Sam.
Im Jahr 2006 zogen die drei von Ithaca nach New York City, sodass Sam und Noah die New School besuchen konnten, während Casey als Klavierstimmer arbeitete. Während ihrer ersten Monate am College trafen Sam und Noah im Studentenwohnheim auf den Schlagzeuger Adam und schoben unter seiner Tür ein Demo durch den Schlitz, in der erfolgreichen Hoffnung, ihn in die Band zu locken. Nachdem das Line-up komplett war (Sam – Sänger/Gitarrist, Noah – Leadgitarrist, Casey – Keyboards, Adam – Schlagzeug), spielten X Ambassadors lokale Gigs und schrieben erstes Material für ihr Debütalbum. Dann, kurz bevor sich die Band an die Aufnahmen machen wollte, zwang Casey sein lebenslanger medizinischer Zustand zu einer dringenden Nierentransplantation. Während sein Bruder als auch seine Mutter, die beide eine ihrer Nieren freiwillig zur Verfügung stellten, von der Transplantation erholten, begann Sam an den neuen Songs zu arbeiten, unter anderem auch an der grimmigen aber liebevollen Ballade, die später den Titeltrack von X Ambassadors’ Debüt markieren sollte.
Der Song „Litost“, erschienen im Frühjahr 2012, zog die Aufmerksamkeit des Programm-Direktors für Norfolk, der Radiostation 96x in Virginia, auf sich. Nachdem er „Litost“ auf einer Spotify-Playlist eines Freundes hörte, brachte er den Song in Heavy Rotation und erzeugte in Windeseile fanatische Reaktionen der Hörer. „Litost“ stach nicht nur die Hits von Fun. oder Of Monsters aus, sondern wurde einer der Nummer-Eins-Songs von 96x im Jahr 2012. In der Zwischenzeit eröffneten X Ambassadors für Bands wie Lumineers und Imagine Dragons und spielten auf zahlreichen Festivals wie dem Lollapalooza.
Die Hingabe von X Ambassadors reflektiert den Glauben an die vereinigende Kraft der Musik. Während ihre Anfänge in einer Kleinstadt die Band unendlich inspiriert hat, stellt Sam klar, dass „die ganzen Tanzabende der Mittelschule, wo die Musik von Ginuwine und Ol 'Dirty Bastard die verschiedenen Kids zum Tanzen zusammenbrachte“ einee der am einflussreichsten musikalischen Erfahrungen war. „Es war immer mein Ziel Musik zu machen, die einzigartig und persönlich ist und komplett authentisch reflektiert, wer wir sind. Aber in einer gemeinschaftlichen Art und Weise, die mit allen geteilt werden kann“, sagt Sam. „Wenn sich die Melodien eines Songs perfekt geformt anfühlen, aber gleichzeitig natürlich sind, wo du es so sehr fühlst, sodass alle anderen es ebenso fühlen, dann ist das einfach nur wunderschön.“
Jamie N Commons
Mit seinem reichen, kratzenden Gesang und der Vorliebe für düster-leidenschaftliches Songwriting bietet der britische Sänger/Gitarrist Jamie N Commons eine grobkörnige Variante von Rock’n’Roll an, die jeden Zuhörer in eine andere Zeit katapultiert. Während sich bereits Elvis Costello als Fans outete und die britische Presse ihn mit Nick Cave verglich, biegt der 24-jährige Songschreiber nicht nur abermals die Zeit, sondern vertieft nun seinen Sound durch die Zusammenarbeit mit Alex Da Kid (der Grammy-ausgezeichnete Produzent, der bereits mit Hip-Hop-Größen wie Dr. Dre, Eminem und Nicki Minaj arbeitete). Als neues Mitglied von Alex’ KIDinaKORNER, einem Label unter dem Dach von Interscope Records, wo unter anderem Imagine Dragons und Skylar Grey zu Hause sind, veröffentlicht Commons eine EP und einen neuen Langspieler, die mit berauschenden Beats und kühnen, einfallsreichen Grooves einen komplett neuen Stil von Blues-infizierten Rock präsentieren werden.
Auf der sechs Tracks starken EP „Rumble And Sway“ stellt Commons eine Song-Sammlung zur Schau, die sich von stampfenden Retro-Soul über stimmungsvolle Balladen bis hin zu feurigem Pop erstrecken. Wie sein 2013 veröffentlichtes Debütalbum versammelt Commons auf „Rumble And Sway“ abermals eine vierköpfige Band um sich, die er während seines Studiums am Goldsmiths College in London akquirierte. Als Nachfolger zu Commons’ „The Baron EP“, die 2012 bei der BBC Sound-Umfrage nominiert war, weist „Rumble And Sway“ einige Features aus, unter anderem modernste Produktionen von Alex Da Kid als auch Hit-Material von Eg Whit (Florence + the Machine, Adele) und Eliot James (The Futureheads, Bloc Party).
Die stürmische Liebe für den Blues im Herzen seines leistungsstarken Rock wurde für Commons bereits im frühen Alter entfacht. In Bristol geboren, doch in Chicago aufgewachsen, begleitet Commons als kleines Kind seinen musikbesessenen Vater zu Konzerten der Allman Brothers Band und Neil Young. Im Alter von zehn Jahren brachten ihn Mobys Gospel-beeinflusstes Album „Play“ und der Americana-gefärbte Soundtrack zu „O Brother, Where Art Thou“ tiefer zu den Wurzeln von Rock-Musik. Mit 15 erhielt er seine erste Gitarre und begann, sich das Spielen selbst beizubringen. „Ich habe das Gitarre spielen, so wie die meisten Leute gelernt – in meinem Schlafzimmer sitzend und stundenlang die Riffs von Jimi Hendrix kopierend“, erinnert er sich. „Nach einer Weile habe ich dann meine eigenen Riffs gespielt, die wahrscheinlich zunächst genauso wie Jimi Hendrix klangen, aber schließlich ihren eigenen Sound formten.“
Nach mehreren Stationen in Highschool-Punkbands wechselte Commons ans Goldsmiths College und wurde zunehmend von britischen Folk-Troubadours wie Nick Cave, John Martyn und Delta-Blues-Legenden wie Mississippi John Hurt fasziniert. Während er an der Schule seine Band formte und langsam begann, seine ersten Shows in lokalen Kneipen zu spielen, führte ihn ein rigoroser Tour-Schedule zum Labeldeal. „Wir sind die Dinge bei unseren Live-Shows auf altmodische Art und Weise angegangen. Das heißt, wir haben einfach gespielt und gespielt und kontinuierlich wurden die Locations größer und größer“, bemerkt Commons.
Im Dezember 2011, auf dem Weg zu einem Coldplay-Konzert in Newcastle, traf Alex Da Kid im Zug auf eine Vielzahl von Commons’ Verlag-Vertretern. „Sie haben mir Jamies Musik vorgespielt und ich verliebte mich sofort“, sagt Alex. „Er macht Rock’n’Roll, der sich in einem ganz anderen Raum bewegt, als alles andere da draußen, und er hat eine wundervolle Stimme, die sich vollkommen verwandeln kann, was auch immer er singt.“ Nach der Rückkehr aus Newcastle traf sich Alex mit Commons in einem Pub und – ungefähr einen Monat später – flog er ihn nach Los Angeles, sodass sich die beiden im Studio verkriechen konnten, um gemeinsam an der Musik zu arbeiten.
Einmal im Studioprozess eingetaucht, kreierte das Duo einen Genre-übergreifenden Sound, der Commons’ rohe, wilde Energie mit Alex’ herausragenden Stil als Hip-Hop-Produzent verwebt. „Alex machte ein paar Beats und ich kam mit Songideen um die Ecke, und ziemlich schnell haben wir die gleiche Sprache gesprochen, mit der wir alles zusammengebracht haben“, sagt Commons. „Was wir am Ende erschaffen haben, ist eine wirklich abwechslungsreiche, vielseitige Sammlung an Songs, die einem das Gefühl geben sowohl zwischen Genres als auch zwischen der Zeit hin- und herzuspringen.“
„Rumble And Sway“, die Lead-Single sowie Titeltrack, kommt zum Auftakt mit Vollgas daher, während der stolzierende, schwelende und Horn-getränkte Habitus nicht nur zum Tanzen einlädt, sondern eine perfekte Einführung in den unvergesslich meisterhaften Gesang von Commons darstellt. „Worth Your While“, das nächste angetriebene Kraftpaket, verbindet einen fetten, verschwommenen Groove mit einem brütend heißen Gitarren-Riff und einem Gesang, der zwischen lüsternem Knurren und Motown’eskem Harmonien pendelt. Während sowohl die schmerzhafte Gospel-infizierte Nummer „Wash Me In The Water“ als auch das Piano-veredelte „Have A Little Faith“ mit seinen knackigen Beats Midtempo-Rhythmen und Soul-ergreifende Texte über Leid und Erlösung vermischen, entpuppt sich „Caroline“ als träumerische Ballade über Liebeskummer, der durch qualvolle Streicher verstärkt wird. Beim langsam wachsenden und stürmischen „The Preacher“ minimiert Commons seine britischen Folk-Einflüsse für ein geradezu gruseliges Epos über einen evangelischen Prediger, der seine eigene Frau ermordet.
Obwohl „Rumble And Sway“ musikalisches Neuland betritt, behält Commons den gleichen robusten Geist bei, der sein Songwriting als auch seine Gigs auszeichnet und ihn in eine Reihe seiner Vorbilder wie Tom Waits, JJ Cale und Johnny Cash setzt. „Das sumpfige, bluesige Rock’n’Roll-Zeug ist immer der erste Anhaltspunkt, wenn ich einen Song schreibe“, sagt er. „Zur gleichen Zeit ist es wichtig, etwas Neues und Anderes in die Welt zu setzen.“ Für Commons geht die Formel aus direkten Songwriting, aus dem Bauchgefühl heraus, und den glatten, stilvollen Produktionen auf, da sie ihm erlauben sowohl seine Kreativität zu erweitern als auch eine entscheidende Lücke in der heutigen Pop-Szene zu füllen. „Im Moment gibt es jede Menge Musik, die einen riesigen, lauten und druckvollen Klang hat“, sagt Commons. „Wenn man hier das Blues-Element hinzufügt, nimmt die Musik eine Schwere und Rohheit auf, der nur schwer beizukommen, aber unglaublich kraftvoll ist.“