Zoe Wees
“Therapy”
Album-VÖ: 03.11.23
Musik ist für Zoe Wees nicht nur Realitätsflucht und Unterhaltung, sondern vor allem die Quelle ihrer Stärke. Die 21-jährige gebürtige Hamburgerin wuchs nicht gerade in einem besonders musikalischen Haushalt auf. Sie fand aber von ganz allein ihre LieblingskünstlerInnen und fühlte sich insbesondere zu den selbstbewussten Popsängerinnen ihrer Teenagerzeit hingezogen. Genau diese Einflüsse prägten ihren einzigartigen Stil, der ihr bis heute weltweit über drei Milliarden Streams eingebracht hat und eine Reihe von Auszeichnungen bescherte. Ihre Debütsingle Single „Control“ und ihr Follow-Up-Hit „Girls Like Us“ wurden quer durch Europa und den USA mit Gold- und Platin-Status ausgezeichnet.
Das Schreiben und Aufnehmen ihrer Songs ist für Zoe besonders in schwierigen Zeiten voller Angst und Unsicherheit Therapie. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass sie ihrem Debüt-Album den Titel „Therapy“ gab. Nach jeder Session im Studio setzt sie sich in einen alten Autositz, um zu reflektieren. Diese immer wiederkehrende Routine gab Zoe Halt und half ihr einer Reihe von eindrucksvollen, emotionalen Songs zu schreiben.
In dem ersten Song auf ihrem Album reflektiert sich Zoe selbst und gibt somit den Startschuss für die dann folgende transformative Reise. „Therapy“ zeigt, dass Therapie als ein Mittel, um Trost zu finden und die Herausforderungen des Lebens zu bewältigen, verstanden werden kann. Jeder der folgenden Songs behandelt verschiedene Aspekte von Zoes persönlichen Erfahrungen, mit Inspirationen aus ihren eigenen, emotionalen Kämpfen und den Geschichten, die sie erlebt hat. Das Album bietet eine weite musikalische Bandbreite und reicht von tiefgründigen Balladen bis zu kraftvolle Pop-Hymnen. Die sorgfältig ausgearbeitete Produktion bildet die Grundlage für Zoes gefühlvollen Gesang und fängt die Verletzlichkeit und Authentizität ein, die ihre Musik durchdringt.
Beispiele dafür findet man auf dem gesamten Album. Die Single „Daddy‘s Eyes“ zeigt ihren vielleicht bislang verletzlichsten Moment. Hier verarbeitet sie die Beziehung zu ihrem Vater, dem sie nur einmal im Alter von 16 Jahren begegnet ist. „Als wir uns trafen, war es so merkwürdig. Ich sah in seine Augen und habe nichts gefühlt, weil ich ihn nicht kannte“, erklärt sie. „Aber dann fiel mir auf, dass unsere Augen genau gleich sind, und mir kam die Zeile „I don’t wanna cry these tears with my daddy’s eyes“ in den Sinn, da ich jahrelang wegen ihm geweint hatte. Es hatte sich angefühlt, als würden ein Teil von mir selbst fehlen.“
Noch bevor Zoe selbst Musik machte, halfen ihr die Songs anderer KünstlerInnen, die schwierigste Zeit ihres Lebens zu überstehen, wie sie sagt. Mit gerade einmal neun Jahren erlebte sie die ersten lähmenden Symptome der Rolando-Epilepsie – eine Krankheit, durch die sie immer wieder von Krampfanfällen heimgesucht wurde und sich oft ausgegrenzt und hilflos fühlte. Die Tatsache, dass es ein Jahr dauerte, bis sie die richtige Diagnose erhielt, war „das Schlimmste, was mir im Leben passiert ist. Ich dachte, ich sei das Problem."
In dieser schwierigen Zeit war Musik Zoes Heilmittel und sie wandte sich Schritt für Schritt dem Songwriting zu, um sich selbst auszudrücken. „Selbst wenn ich Musik nur hörte, war sie das Einzige, was mich heilen konnte. Sie ist wie eine beste Freundin, mit der man alles teilen kann“, sagt sie heute. Über ihre mitreißende Single „Control“, die ihr den Weg zu ihrem im November 2023 erscheinenden Debütalbum „Therapy“ ebnete, beschreibt Zoe: „Musik zu schreiben war das Einzige, was ich tun konnte, um meine Gefühle in Worte zu fassen. Ich war sehr schüchtern und sprach mit niemandem darüber, was los war, nicht einmal mit meiner Mutter. Musik war der einzige Ort, an dem ich meinen Gedanken freien Lauf lassen konnte.”
Der persönliche Stil von Zoe, zu dem auch ihre langen, unverwechselbaren Neonzöpfen gehören, ist genau wie ihre einzigartige Stimme ein entscheidender Bestandteil ihrer musikalischen Identität und aus ihren Social-Media-Posts und den offiziellen Videos ihrer Albumtracks wie
„Daddy’s Eyes”,
„That’s How It Goes” und
„Girls Like Us“, um nur einige zu nennen, nicht mehr wegzudenken. Diese Zöpfe und ihre unverwechselbare Stimme ließen sie bei ihren großartigen Auftritten im US-TV unter anderem bei
James Corden Jimmy, Fallon, Jimmy Kimmel und als erste deutsche Künstlerin bei den
AMAs herausstechen. „
Mode ist eine Art, mich auszudrücken und einen Teil meiner Kultur anzunehmen“, erklärt die BIPOC-Künstlerin. "
Ich möchte, dass die Leute sehen, wo ich herkomme. Ich bin Schwarz, aber ohne meinen Vater aufgewachsen, daher fehlt ein großer Teil meines Lebens. Es ist seltsam, aber ich weiß, dass Braids zu meiner Kultur gehören. Sie sind das Einzige, was mir das Gefühl geben kann, zu Hause zu sein.“
Doch während ihre Haare sich für Zoe als eine Art Empowerment erwiesen haben, musste auch sie sich mit den Schönheitsstandards auseinandergesetzt, die jungen Frauen wie ihr auferlegt werden. Ein Kampf, den sie in der Pop-Hymne „Girls Like Us“ offenbart und damit eine ganze Generation geprägt und empowert hat. Sie fühlte sich zu diesem Song inspiriert, da viele ihrer Freundinnen sich die Lippen aufspritzen und andere kosmetische Korrekturen vornehmen lassen wollten, nachdem sie von Social Media beeinflusst wurden. „Ich halte diese Eingriffe für gefährlich“, erklärt Zoe, „aber ich weiß, dass es für „Girls Like Us“ schwer ist. Mir ist bewusst, dass viele junge Mädchen denken, dass sie diese Eingriffe machen müssen.“ Zu ihrer eigenen Reise fügt sie hinzu: „Ich habe definitiv den Druck gespürt, wenn ich in den sozialen Medien unterwegs war, aber ich wollte meinen eigenen Stil finden. Erst habe ich mit den Zöpfen angefangen und dann mit meinem Kleidungstil weitergemacht. Jetzt fühle ich mich so selbstbewusst, wie noch nie zuvor. Es ist so schön, sein Aussehen zu lieben. Jetzt kann mich nichts mehr stoppen.“
Tracklist von „Therapy”
1. Sorry For The Drama
2. Lightning
3. Girls Like Us
4. Love Should Be Easy
5. Control
6. Lifeline
7. Daddy’s Eyes
8. Hold Me
9. Nothing’s Forever
10. 21 Candles
11. On My Own
12. Broke
13. That’s How it Goes feat. 6LACK
14. You Ain’t Really Good For Me
15. Don’t Give Up
16. Nothing But You
17. Third Wheel
18. Less Of A Women
19. Hold Me Like You Used To
20. When It Hurts