“Es gibt wenige Dichter in der Vergangenheit, die in unserer Gegenwart so lebendig sind wie Anton ?echov.” Neue Züricher Zeitung
In diesen frühen Werken begegnet man einem nahezu unbekannten ?echov – dem witzigen und wortgewandten Gesellschaftskritiker. Zielscheibe seiner Angriffe sind die verkommene russische Adelsgesellschaft mit ihren verlogenen Sitten in den 70er und 80er Jahren des 19. Jahrhunderts, die große Kluft zwischen dem unverdienten Luxus der Herrschenden und dem armseligen Leben der ehemals Leibeigenen, die sich aus der Rolle der Unterdrückten auch nach Aufhebung der Leibeigenschaft 1861 nicht befreien konnten. ?echov, der diese himmelschreiende Ungerechtigkeit in seiner Kindheit am eigenen Leibe schmerzlich erfahren musste, verurteilt sie in diesen frühen Texten weit schärfer und heftiger als später.
Die bei Diogenes erschienene Buchausgabe – erstmals in deutscher Sprache vorgelegt von Peter Urban – war auch für ?echov-Kenner eine literarische Entdeckung. Das Hörbuch mit Frank Arnold ist der Auftakt einer kleinen Edition zum ?echov-Jubiläum 2004.