“Wer unsern Kant bloß aus seinen Schriften und aus seinen Vorlesungen kennt, der kennt ihn nur zur Hälfte…” (R.B. Jachmann)."Die Lebensgeschichte des Immanuel Kant ist schwer zu erzählen. Denn er hatte weder Leben noch Geschichte.", bemerkte einst Heinrich Heine. Jachmann (1767–1843) und Wasianski (1755–1831) – Biographen, die aus unmittelbarer langjähriger Bekanntschaft über den Philosophen geschrieben haben – liefern ein anderes Bild als Heinrich Heine es ironisch suggeriert: die bald nach Kants Tod veröffentlichten Biographien zeigen einen bei aller Konzentration auf sein philosophisches Werk weltzugewandten, Geselligkeit liebenden und am Alltag interessiert teilnehmenden Menschen, eine Persönlichkeit, höchst eigengeprägt und zugleich liebenswürdig im Umgang mit anderen. Jachmann beschreibt in seinen “Briefen an einen Freund” den berühmten Professor und Wasianski berichtet über die letzten Lebensjahre des Philosophen. So entstand ein biographisches Mosaik, das zeigt, dass Kant sowohl ein Leben als auch eine Geschichte hatte.