Diese Dreistigkeit muss man erst mal besitzen: Da spielen
Arthur Beatrice diesen Sommer so atemberaubende Konzerte beim
Dockville Festival, dem Maifeld Derby Festival oder zusammen mit
Chvrches im Berghain – und dann lässt uns das Londoner Quartett bis Januar auf sein Debütalbum warten. Immerhin verkürzen sie uns die Wartezeit, indem sie nach der
“Carter”-EP jetzt mit der
“Grand Union” Single eine weitere Vorabsingle veröffentlichen.
Auch “Grand Union” zeichnet dieser ganz und gar eigene Sound aus, der schon so manchen Musikkritiker in den Wahnsinn getrieben hat: Entweder werden Arthur Beatrice als die neuen The XX gefeiert, oder aber es werden immer neue Referenzgrößen ins Spiel gebracht, die meistens abstrus und selten hilfreich sind.
Vielleicht liegt das Geheimnis ja in ihrer ungewöhnlichen Arbeitsweise begründet: Ausgerechnet Schlagzeuger Elliot schreibt die Lyrics, ohne sich vorher Gedanken zu machen, welche Textzeilen Ella Girardot übernehmen soll und welche Gesangparts für Orlando Leopard bestimmt sind. Beim Songwriting ist dann auch gleich die ganze Band beteiligt – und jeder der Vier bringt einen anderen Musikgeschmack ein.
Also bitte: Wie heißt es noch mal in dieser unwiderstehlichen Hookline von “Grand Union”? – „It’s so devastating when you feel you’re not in love“. Aber Ella Girardot hat Recht: Es dauert nicht lang, da singt man diese Hymne ständig vor sich hin – selbst wenn man gerade rammdösig verliebt ist.