Mit “
Keeping The Peace” veröffentlicht das Londoner Quartett
Arthur Beatrice sein
zweites Album. Das Besondere: Der “
Working Out”-Nachfolger könnte sich kaum stärker von seinem Vorgänger unterscheiden. In
2014 handelte man sie schon als die neuen
The XX, in
2016 singt die neu ernannte
Frontfrau Ella Girardot allein. Die Entscheidung wurde innerhalb der Band ausführlich diskutiert und gemeinsam getroffen – ein Zeichen dafür, dass alle das Projekt in eine neue, klare Richtung treiben wollten.
In 2014 klang die Formation mysteriös – ihr Sound war minimaler Pop irgendwo zwischen den Einflüssen aus R&B und Indie. In 2016 setzen Arthur Beatrice noch einen drauf, flechten Electronic-Einflüsse in ihre Musik und schaffen Melodien, die eine dunkle Version von Pop erklingen lassen. Diese Entwicklung liegt auch daran, dass sich das Quartett die Produzenten Floating Points und New Jackson ins Studio holte.
Diese Zusammenarbeit eröffnete ihrem Sound eine neue Dimension. Unter anderem lernten sie das London Contemporary Orchestra kennen, deren üppige Streicherklänge, triumphale Bläsersätze und dramatischen Horn-Fanfaren die träumerischen Pop-Hooks in etwas ganz Eigenständiges verwandeln. Eine mutige Entscheidung, die die Band jedoch nie in Frage stellte. “Wir dachten nie daran, so ein massives, orchestrales Album zu machen, bis es einfach so kam”, erklärt Orlando Leopard.
Als weiteren “Externen” holten Arthur Beatrice den Toningenieur und Ko-Produzenten
Matt Wiggins an Bord, der als Techniker für
Paul Epworth bereits mit Größen wie
Adele,
Paul McCartney und
Lana Del Rey gearbeitet hat. Die Partnerschaft brachte einen weiteren Schuss neuer kreativer Energie in die Band. Das Ergebnis ist eine Platte, die ihrem hohen Anspruch gerecht wird. In einem Pop-Umfeld, das Exzess zum höchsten Gut erhoben hat, gelingt Arthur Beatrice das seltene Kunststück, gleichzeitig großartig und intim zu sein, überwältigend und doch zart.