Für
Avi Avital ist die Mandoline mehr als ein Instrument, sie ist ein Werkzeug, mit dem er Kontinente, Epochen und kulturelle Welten erobert. Egal, mit welcher Musik sich Avital beschäftigt, stets kratzt er an den Grenzen der Klangmöglichkeiten. In seinem neuen Album kehrt er nun zurück zum Ursprung seines Instruments. Er reist in das venezianische Barock von
Antonio Vivaldi. Und natürlich bürstet er auch diesen Komponisten gehörig gegen den Strich: inspirativ, aufbrausend, anders nimmt er sich seine Werke vor. Vivaldis Mandolinenkonzerte sind für Avital das “Alte Testament meines Instruments”.
Ihm geht es darum, den Geist Venedigs einzufangen und das musikalische Genie Antonio Vivaldis neu zu befragen. “Das Spannende an dieser Zeit war die ungeheure Freiheit, die sie den Musikern gab”, sagt er. “Letztlich geht es darum, den persönlichen Groove in dieser Musik zu finden, und darum, sich Vivaldi, dessen Musik ja jeder kennt, individuell zu Eigen zu machen.” Herausgekommen ist ein Album, mit dem der Mandolinenspieler unser gemütliches Vivaldi-Bild gehörig auf den Kopf stellt. Auch deshalb, weil er dem unerschrockenen Slogan folgt: “Es darf in der Musik keine Tabus geben.”