Zum 67. Mal öffnet die niedersächsische Stadt
Hitzacker an der Elbe ab 28. Juli neun Tage lang ihre Pforten für das
älteste deutsche Kammermusikfestival. Als künstlerische Leiterin fungiert in diesem Jahr erstmals Geigerin
Carolin Widmann. Dem Begriff
“Exil”, der in diesem Jahr das Motto der
Sommerlichen Musiktage Hitzacker liefert, gewinnt Widmann vielfältige Facetten ab. So steht Exil für den Verlust der Heimat, repräsentiert durch Komponisten wie Arnold Schönberg, Hanns Eisler, Viktor Ullmann und Erich Wolfgang Korngold, die aus Nazideutschland flohen, und Künstler wie Olivier Messiaen, der in deutsche Kriegsgefangenschaft geraten war, oder Erwin Schulhoff, der von den Nazis in Prag deportiert wurde. Formen des inneren Exils soll in Konzerten mit der Musik des tauben Ludwig van Beethoven und des vor der Einweisung in die Nervenheilanstalt stehenden Robert Schumann nachgespürt werden. Die britische Komponistin Rebecca Saunders wiederum hat sich, so Widmann in ihrem offiziellen Grußwort, vor 20 Jahren in ein ästhetisches Exil in Deutschland begeben.
Zu den eingeladenen Künstlern zählen die
Camerata Bern, die
Neuen Vocalsolisten Stuttgart, Sängerin
Salome Kammer, der Pianist
Jose Gallardo, Geigerin
Isabelle Faust, Pianist
Alexander Melnikov und Bariton
Matthias Goerne. Das Eröffnungskonzert mit Werken Beethovens, Schuberts und Schumanns bestreiten Carolin Widman,
Martin Helmchen (Klavier) und
Marie-Elisabeth Hecker (Cello). Auf der Website der Sommerlichen Musiktage Hitzacker finden Sie die vollständige
Programmübersicht.