Es gibt nur wenige zeitgenössische Jazzkünstler vom Format des herausragenden
Jan Garbarek. Kaum einer übt ähnlich viel Einfluss auf die Jazz-Szene aus, wie der norwegische Saxophonist. Seit den 60er Jahren veröffentlichte Garbarek mehr als 50 Alben und stand mit allen Größen des modernen Jazz auf der Bühne oder im Studio – darunter Stars wie:
Don Cherry, Keith Jarrett, John McLaughlin und
Chick Corea.
Am Freitag, den 26. Oktober (20.00 Uhr) tritt
Jan Garbarek bei den
Ingolstädter Jazztagen gemeinsam mit dem
Hilliard Ensemble auf, mit dem er seit den 90er Jahren zusammenarbeitet. „Wir stehen seit 17 Jahren gemeinsam auf der Bühne und irgendwie treibt Garbarek uns an“, sagt Kontratenor David James. „Er hat die unglaubliche Fähigkeit, die musikalische Struktur von jedem Stück zu vermitteln.“ Mit seinem unvergleichlichen Ton in Kombination mit grandioser Virtuosität avancierte Garbarek in den 70er Jahren zu einem der wichtigsten Musiker des europäischen Jazz. Seine Improvisationen sind ebenso volks- wie kammermusikalisch geprägt. Seit den 90er Jahren reicht das Repertoire des 65-Jährigen bis in die Renaissance- und Kirchenmusik hinein.
Das Saxophonspiel lernte
Garbarek autodidaktisch. Im Alter von 14 Jahren nahm er das Instrument erstmals in die Hand, bereits mit 17 trat er in verschiedenen Ensembles auf und stand auch während seines Philosophie-Studiums immer wieder auf der Bühne, nahm an Musikwettbewerben und Festivals teil. Der künstlerische Durchbruch gelang Garbarek 1974 mit dem Album „Witchi-Tai-To“. Nach erfolgreichen Jahren in verschiedenen Jazz-Ensembles beteiligte sich Garbarek ab den späten 70er Jahren verstärkt an weltmusikalischen Projekten. Einen Ausflug in die Welt des Sports unternahm der Saxophonist, als er für die Olympischen Winterspiele 1994 in Lillehammer die Musik zu den Eröffnungs- und Schlussfeiern komponierte und spielte. Im selben Jahr erschien Garbareks Bestseller-Album
„Officium Novum“, auf dem er das
Hilliard Ensemble bei Werken aus der Renaissance und Gregorianik gleichsam als „fünfte Stimme“ auf dem Saxophon begleitete.
Das britische
Hilliard Ensemble fand 1974 zusammen und besteht aus zwei Tenören, einem Kontratenor und einem Bariton. Das Quartett gilt als eines der besten
Vokalensembles weltweit. Die Sänger konzentrieren sich auf Stücke, die vor 1600 geschrieben wurden – singen aber auch neuere Werke. Aktuell besteht das Hilliard Ensemble aus
David James, Rogers Covey-Crump, Steven Harrold sowie
Gordon Jones.
In Ingolstadt gastieren
Jan Garbarek & The Hilliard Ensemble im Liebfrauenmünster. Tickets für 35,00 Euro (zzgl. Gebühren) sind ab sofort im Vorverkauf erhältlich.