Er ist einer der kommenden Stars der Geigenzunft und setzt auf Werte wie Freundschaft und Bescheidenheit. Mikhail Simonyan, der in Russland geborene Virtuose mit armenischen Wurzeln, der sein Handwerk bei Victor Danchenko, einem Schüler der sowjetischen Geigenlegende David Oistrach, verfeinerte, arbeitet am liebsten mit Freunden zusammen. So spielte er kürzlich mit seinem langjährigen Freund und musikalischen Partner, dem Dirigenten Kristian Järvi sein erstes Album mit den Violinkonzerten von Aram Chatchaturjan und Samuel Barber für Deutsche Grammophon ein, die das Talent Anfang 2011 unter Vertrag genommen hatte.
Und auch in Bezug auf sein wichtigstes Arbeitsgerät, die Geige, vertraut er eher dem Urteil eines Freundes, anstatt den kostspieligen Moden des internationalen Musiker-Jetsets hinterherzulaufen. 85 % aller Stradivarius-Geigen klingen schlecht, meint Simonyan. “Sie sind zu alt und abgenutzt. Nur äußerst selten findet man ein herausragendes Modell. Und dann hängt ein 11 Millionen-Dollar-Preisschild daran.” Sein derzeitig bevorzugtes Modell, eine Kopie der 1730er Stradivarius “Wilmount” hat ein Freund für ihn gefertigt, der französische Geigenbauer Christophe Landon. Es ist gerade einmal zwei Jahre alt.
Mikhail Simonyan ist überzeugt, dass seine Geige den volleren Ton produziere, widerstandsfähiger sei, sich schneller spielen ließe und einen kräftigeren Ansatz habe als die ihm bekannten historischen Modelle. Wer glaubt, dass der tugendhafte junge Mann mit der maßgefertigten Geige am Ende doch ein Aufschneider ist, sollte sich auf einem seiner Konzerte in Deutschland vom Gegenteil überzeugen lassen. Simonyan ist aktuell auf Recital-Tour, gemeinsam mit Pianist Kyril Keduk spielt er Werke von Schubert, Brahms, Prokofiev und Szymanowski.
29.01.2012 Bielefeld, Rudolf-Oetker-Halle
30.01.2012 Münster, Rathausfestsaal
31.01.2012 Berlin, Konzerthaus
01.02.2012 Hamburg, Laeiszhalle
03.02.2012 Elmau / Oberbayern, Schloss Elmau
09.02.2012 Düsseldorf, Tonhalle
10.06.2012 Leipzig, Gewandhaus