Die Karriere von Roberto Alagna klingt wie ein Roman. Er wird als Kind sizilianischer Eltern in einem Vorort von Paris geboren. In der Familie singt jeder, und er (so sagt man ihm) hat nicht die schönste Stimme: Er wird gebeten, den Mund zu halten, wenn der Onkel mit sonnigem Timbre singt. Aber er fühlt sich zum Singen berufen. Er stählt seine Stimmtechnik, indem er Tonaufzeichnungen der großen Tenöre der Vergangenheit hört und die Ratschläge eines alten Meisters, Rafael Ruiz, befolgt. Jahrelang singt er abends in Kabaretts und begleitet sich selbst dabei auf der Gitarre. Aber sein ganz persönlicher Bereich ist die Oper und sein Idol Pavarotti. Als der Tenorissimo nach Paris kommt, um in einem Kaufhaus Autogramme zu geben, mischt sich der junge Alagna daher unter die Menge und schafft es, sich ihm zu nähern und ihm einige Worte zu sagen. Wohl die richtigen, denn er wird durch den Maestro zum Vorsingen eingeladen. Er begibt sich zu ihm und wird zum Finale des Pavarotti-Wettbewerbs nach Philadelphia geladen. Das er gewinnt. Das war 1988, und er war 24 Jahre alt.
Als Operntenor ist Roberto Alagna heute ein Superstar mit ausverkauften Häusern und internationalen Preisen. Und in seiner Heimat, Frankreich, ist er auch noch ein Popstar der melodischen, schwelgerischen Lieder. Mit seinem aktuellen Album erobert Alagna die Herzen Deutschlands: Auf “Pasión” singt er lateinamerikanische Evergreens wie: “Besame mucho” , “Quizas, quizas, quizas” oder “Piensa en mi”.