Dunkelheit, die Spannung knistert schon im Saal. Dann hält der Spot auf eine Hand, die einen Gitarrenhals umfasst. Nur ein paar Töne erklingen aus den Nylonsaiten, und schon kocht das Publikum vor Begeisterung über. Magie?
Auf den Spuren von Donny Hathaway und Jimmy Cliff eroberte die 27jährige Joy Olasunmibo Ogunmakin alias Ayo. die Folk-, Soul- und Reggae-Generation des 21. Jahrhunderts. Ihr Debütalbum “Joyful”, veröffentlicht 2006, erreichte in Europa vier, fünfmal Platin. Über Nacht wurde aus der bei Köln geborenen Tochter eines Nigerianers und einer Roma ein Star. “Ruhm bedeutet, dass dich eine Menge Leute kennen aber du kennst sie nicht”, erklärte Ayo unlängst selbstbewusst dem “Guardian”. “Das bedeutet Trennung, Entfernung, und davon habe ich in meinem Leben schon zu viel gehabt. Aber ich liebe es, meinem Publikum nah zu sein. Wenn meine Gitarre nicht dabei kaputt ginge, würde ich von der Bühne zu ihm herunter springen.” Voller Nähe und Glück: das restlos ausverkaufte Pariser Olympia-Theater im März 2007. Es hilft natürlich, wenn man so strahlend schön ist wie sie. Aber da ist mehr. Ayo. lacht, weint, erzählt Geschichten, bewegt die Zuschauer mit ihrer unverstellten Herangehensweise, wickelt sie mit ihrem mädchenhaften Charme um den Finger, leuchtet. Hinter ihr groovt die Band geradezu mörderisch. Zu hören in Stereo, Dolby Digital 5.1. oder DTS. In ihrer zwischenzeitlichen Wahlheimat Paris fühlte sich die Ehefrau des afrodeutschen Reggaesängers Patrice sichtlich wohl, im Elysée-Montmartre hob ihre Karriere ab. Live wird sie noch direkter, spielt sie ihre tiefschürfenden Songs durchaus energetischer als auf dem von Jay Newland (Norah Jones) produzierten Studioalbum. Im Bonusmaterial bestechen weitere Live-Clips und die bereits erschienenen fünf Videos von “Tracy Chapmans hipper kleiner Schwester” (Audio). Natürlich: Das Video ihres “Hits” “Down On My Knees”. Weiteres Bonusmaterial sind eine Fotogalerie und Abbildungen der Leadsheets ihrer Songs.